Während Industrie und Forschung große Fortschritte in der Energieerzeugung für unsere Zukunft machen und erneuerbare Energie immer günstiger wird (wir berichteten in Ausgabe 236), sorgen andere dafür, dass der weltweite Stromverbrauch immer weiter in die Höhe schießt.
Private und gewerbliche „Cryptocurrency – Miner“ haben einen geschätzten weltweiten Verbrauch von teilweise über 70 TWh pro Jahr; das entspricht ca. dem Jahresverbrauch Österreichs. China signalisierte nun seine Absicht, den Abbau von Kryptowährungen zu verbieten, was einer Branche, die durch den Einbruch der Preise für virtuelle Währungen, den harten Wettbewerb und das nachlassende Interesse der Anleger geschlagen wurde, einen neuen Schlag versetzt.
Was China plant
Die National Development Reform Commission, der mächtige Wirtschaftsplaner des Landes, hat in dieser Woche das Crypto-Mining unter einer Fülle von Industrien aufgeführt die er streichen will, weil dieser „ernsthaft Ressourcen verschwendet“ oder die Umwelt verschmutzt. Die Agentur bittet die Öffentlichkeit um Rückmeldung zu den Richtlinien und gab an, dass das Verbot der Crypto-Mining-Maßnahmen in Kraft treten kann, sobald sie offiziell erlassen werden. Die Konsultationsfrist endet am 7. Mai.
Während in China einst 70% des Bitcoin-Minings und 90% des Handels angesiedelt waren, führten die Behörden eine fast zweijährige Kampagne durch um die Kryptoindustrie, angesichts der Besorgnis über spekulative Blasen und verschwenderischen Energieverbrauch zu verkleinern.
Nach dem Verbot einzelner ICOs und der Aufforderung an die lokalen Börsen, den Handel mit virtuellen Währungen im Jahr 2017 einzustellen, formulierten chinesische Beamte im Jahr 2018 Vorschläge zur Abwehr des Crypto-Minings – des Rechenprozesses, der Transaktionen mit virtuellen Währungen möglich macht, der jedoch enorme Mengen an Energie verbraucht. Peking soll damals lokale Agenturen gebeten haben, die Miner aus dem Geschäft zu drängen. Die NDRC-Richtlinien werden diesen Prozess vermutlich beschleunigen.