Kategorien
Rückblicke

Qualify.ing Contest und TGM-Bester 2024

Bereits zum dritten Mal zeichnete der Verband der Technologinnen und Technologen gemeinsam mit dem Elternverein am TGM das jeweils beste Maturaprojekt aus jeder der sieben Abteilung aus.

Die Gewinnerinnen und Gewinner präsentierten im Rahmen einer Feier am 28. Mai 2024 im Exnersaal ihre ausgezeichneten Projekte und erhielten die Geldpreise von € 400,- pro Teammitglied. Eingeladen waren nicht nur die ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler und ihre Angehörigen, sondern alle Teams, die ihre Projekte eingereicht, aber nicht gewonnen hatten, sowie auch die betreuenden Lehrpersonen, die Abteilungsvorstände und die Schulleitung.  Finanziell mitgetragen wurde die Prämierung der besten Maturaprojekte vom Elternverein am TGM sowie vom Verein des Kuratoriums am TGM und von weiteren Sponsoren. Einige Firmenvertreter waren Gäste bei der Veranstaltung und nutzten die Gelegenheit, um ihr Unternehmen zu präsentieren und im Anschluss beim Buffet mit den Schülerinnen und Schülern sowie dem Lehrkörper ins Gespräch zu kommen.

Im Mittelpunkt das Klima und der Mensch.

Die Gewinner-Projekte des diesjährigen Wettbewerbs standen jedenfalls ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und des Klimas oder hatten einen sozialen Schwerpunkt.

Dem Thema Photovoltaik widmeten sich die Projektgruppen aus den Höheren Abteilungen für Elektrotechnik und Maschinenbau: Das Elektrotechnik-Projekt „Edu.Solar: PV-Zukunft am TGM“ von Tanja Breitsprecher, Marcel Draxler und Maximilian Schwarzenhofer unter der Betreuung von Prof. Dipl.-Ing. Karin Eichinger legt den Grundstein für das Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien, das soeben am TGM entsteht. Damit soll Schülerinnen und Schülern eine tiefergreifende fachpraktische Ausbildung im Bereich der regenerativen Energiesysteme ermöglicht werden. Der im Zuge des Maturaprojekts entwickelte Photovoltaik-Pilotarbeitsplatz dient als Vorstufe zur Umsetzung der PV-Arbeitsplätze des zukünftigen Ausbildungszentrums, er ist mobil ausgeführt und ermöglicht die Anbindung bereits vorhandener Module des TGMs sowie gesponserter Module.

Das Projekt-Team aus der Abteilung für Maschinenbau – Clemens Becker, Vincent Birkmayer, Keno Flack und Maximilian Giglmayr unter der Betreuung von Prof. Dipl.-Ing. Dr. Martin Izaak – ließ sich von der Natur inspirieren: so wie Sonnenblumen ihre Köpfe immer nach der Sonne ausrichten, wurde ein  zweiachsiges Nachführsystem für Photovoltaikmodule entwickelt und gefertigt: die „Solarblume“. Die PV-Module der Solarblume können somit dem Sonnenstand präzise nachgeführt werden, wodurch der Wirkungsgrad optimiert wird. Um das Projekt für nachfolgende Generationen von Schülerinnen und Schülern nutzbar zu machen, wurde die Solarblume transportfähig ausgeführt, damit sie als Anschauungsobjekt für den Tag der offenen Tür oder für den Unterricht genutzt werden kann. Um die Solarblume möglichst platzsparend aufbewahren zu können, wurden die „Blütenblätter“ mit den PV-Modulen zusammenklappbar ausgeführt.

Um Umwelt und Klima ging es in der Gewinner-Arbeit aus der Höheren  Abteilung für Kunststoff- und Umwelttechnik. Bedingt durch den Klimawandel ist der Waldbrand ist ein hochaktuelles und ein besonders „brandgefährliches“ Thema. Besonders in Quellgebieten und wo das Löschen mit Flugzeugen erfolgen muss, ist es wichtig, dass mit Hilfsmitteln, die als Lebensmittel zertifiziert sind, möglichst effizient gelöscht werden kann. Wie dies gelingen kann, erforschte das Projektteam von Nina Aigner und Pia Huspeka unter der Betreuung von Prof. Dr. René Mayer mit „Biotenside als mögliche Netzmittel für die Brandbekämpfung“ in Kooperation mit der TU Wien. Es wurden die Oberflächenspannungen unterschiedlicher Netzmittel sowie die Effekte der Tensidlösungen auf den Löschvorgang im Vergleich zu Wasser und mit einem bisher üblichen Netzmittel untersucht: Die lebensmittelzertifizierten Tenside führen zu einer massiven Zeitverzögerung bei der Wiederentzündung des Brandgutes und zu einer Reduktion der Oberflächenspannung um 30 %.

Den Menschen bzw. die Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellten die Projekte aus den Höheren Abteilungen für Biomedizin- und Gesundheitstechnik, Informationstechnologie und Wirtschaftsingenieure.

Das Projekt-Team der Abteilung für Biomedizin- und Gesundheitstechnik – Avid Vormann, Philipp Sponer, Josephine Gold und Christina Schramböck unter der Betreuung von Prof. Dipl.-Ing. Dr. Tito Körner – befasste sich mit dem Thema „Advanced Vascular Perfusion Model“ im Auftrag der Medizinischen Universität Wien mit der Entwicklung und anschließenden Testung eines Perfusionsmodells, das dazu dient, verschiedene endovaskuläre Behandlungsmethoden von abdominalen Aortenaneurysmen miteinander zu vergleichen. Dieses System stellt eine Alternative für Tierversuche dar und bietet die Möglichkeit das Verhalten von Stent-Grafts im menschlichen Körper realitätsnäher zu simulieren als es bislang möglich war. Ein mit Flüssigkeit gefüllter Korpus simuliert das menschliche Abdomen, ein Rohrsystem die Blutgefäße, eine pulsatile Pumpe das Herz. Humane Aorten, Tiergefäße oder Kunststoffprothesen können in einer Vorrichtung eingespannt und perfundiert werden, Druck- und Durchflusssensoren vor und nach dem eingespannten Teil detektieren Veränderungen im Strömungsverhalten. Außerdem ist die Temperatur des gesamten Systems durch ein Wärmebecken und eine Temperaturüberwachung auf 36,8°C reguliert. Die Perfusion wird mit Kameras aufgezeichnet.

Mit dem Schuljahr 2016/17 startete der Schulversuch des Lernbüros in der Höheren Abteilung für Informationstechnologie. Inspiriert wurde dieses Konzept des schülerzentrierten Unterrichts, welches Lernen im eigenen Tempo und nach eigener Zeit- und Stoffeinteilung ermöglicht, von der Pädagogin Maria Montessori und ihrer Philosophie „Hilf mir, es selbst zu tun. Zeig‘ mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. […] Mute mir Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen.“ Damit das Konzept des Lernbüros gelingen kann, braucht es auch besonders ein gutes Zeitmanagement und damit beschäftigte sich das Projekt-Team des „Lernbüro Planners“ mit Muhammed Kocagöl, Benjamin McEachnie, Can-Muhammed Polat und David Riedler unter der Betreuung von Prof. Markus Schabel und Prof. Dipl.-Ing. Dr. Christoph Roschger. Durch eine intuitive Benutzeroberfläche und automatische Aktualisierungen des Aufgabenstatus trägt der LB Planner wesentlich zur Effizienzsteigerung der Selbstorganisation und Koordination bei. Der Lernbüro Planner bietet nicht nur eine Verbesserung der Selbstorganisation für Schülern und Schülerinnen, sondern fördert auch eine umweltfreundlichere und papierlose Verwaltung von Modulübersichten. Durch die Entwicklung eines Slot-Buchungssystems adressiert der LB Planner zudem das Problem überfüllter Räume, was die Reservierung und Nutzung von Lernräumen effizienter gestaltet.

Am 5. Mai wird seit 30 Jahren der „Europäische Tag der Inklusion“ begangen, um darauf aufmerksam zu machen, dass Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben sollen. Das Projekt-Team der Abteilung für Wirtschaftsingenieure – Luis Reisch, Florian Pleha, Murtaza Mayil unter der Betreuung von Prof. Mag. Gerda Planinger und Prof. Bernhard Ratschiner – setzte genau dort an und verwirklichte Inklusion im Zuge des Projekts „Arbeitsplatzausstattung I – Entwicklung und Fertigung eines mobilen adaptierbaren Arbeitsplatzes für Personen mit Sehbeeinträchtigung im schulischen Alltag“ für eine Lehrkraft der Abteilung. Das Ergebnis dieser Arbeit beinhaltet einen neuen höhenverstellbaren Tisch mit Memoryfunktion, einer Schublade und einem Griff zum Schieben. Die technische Ausstattung umfasst Eingabegeräte mit Bluetooth-Kopplung sowie ein Monitor mit Touchfunktion samt passender Halterung und ein Mini-Computer. Eine Lampe mit verschiedenen Lichteinstellungen sorgt für die benötigte Beleuchtung.

Das Projekt-Team der Abteilung für Elektronik und Technische Informatik – Oliver Birringer, Felix Fidler, Luka Milenkovic und Dominik Rzecki unter der Betreuung von Dipl.-Ing. Gerhard Schuchnigg BEd. und Ing. Robert Offner MSc. – befasste sich in der Arbeit „Industrielle Objektortung“ mit der Entwicklung eines Positionserfassungsgeräts, welches den Standort von Equipment auf einer Web-Applikation darstellt. Oftmals passieren bei finalen Testphasen gravierende Fehler, weshalb es essenziell ist, den Standort des benutzten Entwicklungsequipments nachvollziehbar im Innen- und Außenbereich verfolgen zu können. Durch den Einsatz von GNSS (global navigation satellite system) und Indoor-Lokalisierung in Kombination mit fortschrittlichen Algorithmen werden genaue Standortinformationen erfasst, unabhängig davon, ob sich die Ausrüstung im Innen- oder Außenbereich einer großen Anlage befindet. Die Hardware des Equipment Trackers ermöglicht die Übermittlung des Standorts and einen Endpoint, an dem die Daten verarbeitet werden und in einem Front-End auf einer Karte visualisiert werden.

Der TGM-Beste des Schuljahres 2023/24

Die beste schulische Leistung rückblickend über alle fünf vergangenen Schuljahre am TGM unter allen Maturantinnen und Maturanten erbrachte Lukas Kreuzer, Schüler der 5B-Klasse der Höheren Abteilung für Kunststoff- und Umwelttechnik. Während seiner gesamten Schullaufbahn am TGM hatte er nur zwei Mal die Note „Gut“ in jeweils einer Schulnachricht. Lukas Kreuzer durfte sich neben herzlichen Glückwünschen von Schulleiter Dr. Bernhard Wess, des Abteilungsvorstandes DI (FH) Klemens Reitinger MSc, der Klassenvorständin Mag. Isabel Zins, des Technologenverbandes und des Elternvereins über ein Geldgeschenk in der Höhe von € 1.000,- freuen. Sein Name wird der Tradition folgend in Goldbuchstaben auf der Marmortafel in der Aula des TGM eingraviert.

Beim anschließenden Buffet gab es nicht nur eine Vielfalt an köstlichen Brötchen, sondern auch ausreichend Gelegenheiten für Gespräche und Networking zwischen Firmenvertretern, Schülerinnen und Schülern, dem Lehrkörper und Eltern.

Wir danken unseren Sponsoren!
Dr. Michael Pöcksteiner (KK 78), Dietzel GmbH
René Kalss (WIL 15c), PRO PROJEKT Baumanagement & Planungs GmbH
TROX Austria GmbH
SPL TELE Group GmbH
Riegl Laser Measurement Systems
Elternverein am TGM
Verein des Kuratoriums am TGM
LieberLieber Software GmbH
NoFire Safety GmbH
Robert Bosch AG
SparxSystems Software GmbH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert