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technologe #239o

„Home-Schooling“ – Nicht so leicht wie jeder denkt!

Nicole Duchkowitsch, Schülerin der 5B-Klasse der Höheren Lehranstalt für Informationstechnologie, schreibt über die Herausforderungen des Schulunterrichts daheim.

Anlässlich der aktuellen Situation, welche in jeglicher Hinsicht eine Herausforderung bereitet, möchte ich meine Erfahrung und Meinung zum „Home-Schooling“ teilen. Im ernsten Moment mag einem vielleicht der Gedanke kommen, dass dies absolut kein Problem ist. Das TGM ist mit dem E-Learning perfekt darauf vorbereitet und ein bisschen Selbsteinteilung sind wir ja aus dem Lernbüro und Labor gewohnt, doch dem ist ganz bestimmt nicht so.

Es beginnt schon früh morgens, manche genießen es, länger im Bett zu bleiben zu, wohingegen andere versuchen ihre Routine beizubehalten und früh in den Tag zu starten. Wie man es von den Ferien und Wochenende gewohnt ist, bleibt man meist in bequemer Kleidung und gönnt sich ein ausgiebiges Frühstück. Somit ist schon ein großer Teil des Vormittages vertan und in Arbeitsstimmung ist man ganz bestimmt nicht. Häufig spielen auch die Eltern eine ausschlaggebende Rolle an der Untätigkeit der Schüler. Zum Einkaufen wird man direkt mitgenommen, anschließend noch mit dem Hund gehen und essen kochen, auch Staubsaugen oder Rasenmähen wäre nett, doch für dies ist eigentlich keine Zeit. Die Deadlines stehen, als wäre normaler Schulbetrieb.

Schule daheim: dutzende Mails, Mut zum Online-Gespräch und unpassende Arbeitsumgebung

Neben den äußeren Einflüssen entpuppt sich das „Home-Schooling“ auch zu einer mentalen Herausforderung. Zwar ist der Druck, rechtzeitig im Unterricht zu sein weg, jedoch ist auch die Motivation das Bett zu verlassen somit verschwunden. Neben den dutzenden Mails mit zusätzlichen Arbeitsaufträgen, Abgaben und Deadlines, sind auch die Online-Abgabegespräche eine große Herausforderung. Oft ist es schon schwer genug, mit einem Lehrer im Unterricht zu reden, doch den Mut zu fassen und tatsächlich auf den Button zu klicken, welcher das Online-Gespräch mit dem Lehrer startet, ist noch eine viel größere Herausforderung und kostet einigen sehr viel Überwindung.

Auch die Umgebung spielt eine große Rolle. Sobald man den Klassenraum betritt, ist man mental auf Arbeiten und Lernen eingestellt. Nun arbeiten wir in unseren Zimmern, meist ist der Schreibtisch unaufgeräumt und das Bett so nah. Unser Gehirn kann sich aufgrund der unpassenden Arbeitsumgebung gar nicht konzentrieren und folglich fällt das Erledigen der Aufgaben sehr schwer. Manch einer hat vielleicht gar keinen Schreibtisch, auf dem er arbeiten kann und ist dazu gezwungen, dies im Wohnzimmer mit den Eltern oder im Bett zu machen.

Ich behaupte, dass das Lernen von zu Hause eine sehr große Herausforderung für viele Schüler ist. Die richtige Einstellung, Arbeitsumgebung und eine gute Planung und Routine sind unerlässlich. Ich rate allen meinen Mitschülerinnen und Mitschülern einen strukturierten Tagesablauf beizubehalten und die Eltern darauf hinzuweisen, dass es sich hier nicht um Ferien handelt und keine Zeit für extra Hausarbeit besteht.

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