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Whistleblowing für die IT

Whistleblowing für die IT
Oder: Wie Edward Snowden fmarkus schabel bildür uns wirbt

von Markus Schabel (Abteilung TGM-Informationstechnologie)

Auch wenn die “Snowden-Affäre” bereits wieder einige Monate zurückliegt, so wird uns das Thema Datensicherheit und Überwachung wohl auch in naher und ferner Zukunft weiterhin beschäftigen.
Was bisher geschah …
Im Juni wurde von der britischen Tageszeitung “The Guardian” ein Artikel über die Überwachungsmethoden der NSA veröffentlicht, die auf Informationen von Edward Snowden beruht. Dies hat zu einer Vielzahl von verwandten Aufdeckungen und sowie auch sozialen und politischen Turbulenzen geführt.
Im Wesentlichen geht es dabei um Programme zur Überwachung und Auswertung elektronischer Daten und digitaler Kommunikation, die vorwiegend von den amerikanischen Behörden (NSA, FBI, …) aber auch dem britischen Geheimdienst (GCHQ) betrieben werden.
Hierbei handelt es sich einerseits um PRISM, einem Programm zur Überwachung und Auswertung elektronischer Daten und digitaler Kommunikation, welches eine umfassende Überwachung von Personen ermöglichen soll. Mit Hilfe dieses Programms sollen die amerikanischen Geheimdienste (NSA, FBI, …) in Echtzeit auf fremde Daten zugreifen können.
Andererseits existiert Boundless Informant, ebenfalls ein Programm der amerikanischen Geheimdienste, welches in der Flut der aus den verschiedenen Überwachungsprogrammen kommenden Daten signifikante Zusammenhänge und Informationen herausfiltern soll.
Auch der britische Geheimdienst (GCHQ) soll mit einem ähnlichen Programm (Tempora) den globalen digitalen Datenaustausch überwachen und mitlesen können.
Diese Aufdeckungen haben zu einer Vielzahl von Artikeln in Print- und Online-Medien geführt, vor allem aber auch das öffentliche Interesse in diese Richtung bewegt sowie ein generelles Bewusstsein für Datensicherheit und Datenschutz gefördert.
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Das es in den letzten Monaten nahezu unmöglich war nicht irgendwo auf einen Artikel zum Thema Überwachung digitaler Kommunikation zu stoßen, zeigt das das Interesse daran noch immer gegeben ist. Insbesondere bei unseren aktuellen und zukünftigen Schülern ist das Interesse an der Thematik sehr groß (entsprechende Fragen wurden auch beim letzten Tag der offene Tür von interessierten Besuchern gestellt), sodass informatiklastige Ausbildungsrichtungen mit größerem Zulauf zu rechnen haben.
Die Abteilung für Informationstechnologie am TGM bietet zwei Ausbildungsschwerpunkte, die sich mit den zugrundeliegenden Technologien intensiv auseinandersetzen:
Dies ist einerseits die “Systemtechnik”, in der Methoden des Data Mining (wie es Boundless Informant verwendet) in der Theorie besprochen und auch in der Praxis umgesetzt werden. Für die Schule besteht zwar nicht die Möglichkeit, vergleichbare Datenmengen (vom Volumen und Inhalt) wie die Geheimdienste zu erhalten, aber es geht uns hier auch mehr um die Analyse von mehrdimensionalen Datenfeldern und die Optimierung der Datenbanken für optimale Performance.
Andererseits ist in der “Netzwerktechnik” die Netzwerksicherheit ein fundamentaler Punkt der Ausbildung. Hier besteht großes Interesse an der Erstellung “sicherer” Netzwerke sowie auch der Schwachstellenanalyse in bestehenden Netzwerken. Ebenso sind Verschlüsselungstechnologien von zentraler Bedeutung. Auch der Aufbau und Betrieb von Internet-Backbone Komponenten wird ausführlich behandelt.
Unabhängig von diesen beiden Schwerpunkten wird in allen Gegenständen die Datensicherheit generell, insbesondere aber bei der Erstellung von Anwendungen behandelt. Hier erfahren die Schüler nicht nur, wie man mögliche Schwachstellen erkennen und vermeiden kann, sondern dürften entsprechende Angriffe auch praktisch durchführen.
Bedarf der Industrie?
Angesichts der medienwirksamen Ausschlachtung der Überwachungsprogramme ist zu erwarten, das auch in Unternehmen entsprechende Ausgaben zur Überprüfung und Verbesserung der Netzwerk- und Datensicherheit leichter zu rechtfertigen sind und auch entsprechendes Personal benötigt wird.
Somit kann die Ausbildung in der Abteilung für Informationstechnologie (wie gewohnt) die von der Industrie geforderten Kompetenzen bei den Absolventen sicherstellen.

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