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TGM-Schüler bauen Elektro-Gokart

Großes Interesse an Elektro-Mobilität
Der Weg zu Matura und Diplom darf auch Spaß machen: Drei Schüler des TGM in Wien bauen als Abschlussarbeit ein Elektro-Gokart. Das Renngefährt, erprobt im Schulhof, schafft ein Spitzentempo von 60 Sachen, „gepimpt“ vielleicht auch 70. Helmpflicht!

TGM_E-Gokart_

Alexander, Peter und Valentin arbeiten schon seit einem Jahr an ihrem Projekt. „Gleich unsere erste Idee ging in Richtung Elektro-Fahrzeug, schließlich kamen wir auf ein Gokart“, schildert Alexander, der Pilot des Teams. Von einem Bekannten konnten sie ein gebrauchtes Renn-Kart kaufen – natürlich ohne Motor. Denn statt mit Benzin sollte das Diplomprojekt ja mit Strom fahren.

„Elektro-Mobilität ist bei uns ein großes Thema, bereits in den Vorjahren haben Schülerinnen und Schüler hochinteressante Modelle gebaut“, erzählt Karl Reischer, Direktor des TGM, Wiens größter HTL. „Ein Elektro-Motorrad, das hier am TGM entwickelt und gefertigt wurde, steht seit kurzem sogar im Technischen Museum.“ Das Strom-Bike fuhr 2012 bei der Isle of Man Tourist Trophy mit, dem härtesten Straßenrennen der Welt, und erreichte einen vierten Platz.

Kostbare Akkus

Das Gokart-Team erbte von dem preisgekrönten Elektro-Motorrad aber nicht nur Inspiration und Begeisterung, sondern auch zwei wertvolle Bausteine: Akkuzellen! „Diese Akkus stammen von dem österreichischen Unternehmen Kjion und sind sehr teuer“, erklärt Valentin, „wir dürfen sie uns für das Gokart ausborgen.“

Blieb nur noch die Frage: Welcher Elektro-Motor sollte angeschafft werden? Als künftige Elektrotechniker probierten sie nicht herum, sondern rechneten eine Simulation am Computer, auf Basis von Gewicht und Akkuleistung. Die Wahl fiel schließlich auf ein Aggregat mit 5 Kilowatt, das entspricht knapp 8 PS, mit Spitzenleistungen bis zu 10 PS. Verglichen mit einem Auto erscheint das wenig, für ein leichtes Gefährt ist es aber durchaus eine kräftige Ausstattung. Das Gokart wiegt leer lediglich 62 Kilogramm, mit Akkus 102 Kilogramm. „Die Motorleistung reicht für 60 bis 70 Stundenkilometer aus“, meint Peter. „Mehr ist nicht nötig und mit unserem Budget auch gar nicht machbar. Wenn wir Sponsoren finden oder Preise gewinnen, können wir später aufrüsten.“

Bremse gewinnt Energie zurück

Bis zur Matura soll das Gokart noch eine Anzeige für wichtige Werte wie Geschwindigkeit und Akkustand bekommen: ein 5-Zoll-Display, montiert direkt am Lenkrad. Dafür müssen die Burschen jetzt die nötigen Sensoren am Fahrzeug anbringen und die Elektronik programmieren.

Worauf die Schüler besonders stolz sind: Neben den herkömmlichen Scheibenbremsen verwendet das Gokart auch eine Motorbremse, die wieder Energie zurückgewinnt. Tritt man nur leicht aufs Bremspedal, schaltet der Motor um und wird zu einem Generator, er macht das Gokart langsamer und speist Strom in die Akkus. Das erhöht Reichweite und Betriebszeit. Steigt man hingegen fest ins Eisen, packt die normale Bremse zu.

Wenn alles gut geht, bestehen Schüler und Gokart alle Prüfungen und treten am 30. Mai erstmals gemeinsam öffentlich auf: beim E-Mobilitätstag 2015 am Wachauring.

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