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Acht Kilometer Hainbuchenhecke – Europas größte Grünfassade ist komplett

Kö-Bogen II – Europas größte grüne Fassade beherbergt 30.000 Pflanzen

Ingenhoven Architects hat mit dem kürzlich fertiggestellten Kö-Bogen II einen Bereich der Düsseldorfer Innenstadt von grau zu grün verwandelt. Das Mischnutzungsprojekt konzentriert sich auf ein großes Gebäude, das außen unglaubliche acht Kilometer Hecken beherbergt. Damit ist es nach Angaben des Unternehmens die größte grüne Fassade Europas. Kö-Bogen II umfasst Einzelhandelsflächen, Restaurants und Büroflächen sowie eine Tiefgarage und befindet sich an einem Ort, an dem sich bis 2013 eine Autobahn befand.

Bild: Kö-Bogen II in Düsseldorf, (c) Edison Media.

Das Gesamtdesign des Projekts ist laut Ingenhoven Architects von der Land Art-Bewegung inspiriert und besteht aus dem Hauptgebäude sowie einem kleineren angrenzenden dreieckigen Gebäude, das ebenfalls mit viel Grün bedeckt ist und bis zum Boden abfällt, damit Passanten zum Entspannen auf das Dach gelangen können.

Das Hauptgebäude hat eine Brutto-Grundfläche von etwa 42.000 m² und eine maximale Höhe von 27 m. Auf der Außenseite werden über 30.000 Pflanzen gepflanzt, die zunächst in einer Baumschule angebaut wurden, damit sie mit voll entwickelten Wurzeln geliefert werden konnten.

Going Green

„Die Hainbuche wurde als einheimisches Hartholz ausgewählt, diese Art behält ihre Blätter im Winter“, erklärt Ingenhoven Architects. „Im Frühjahr glitzern die Hecken mit ihrem frischen, hellgrünen Laub, das sich im Sommer zu sattem, dunklen Grün und im Herbst zu goldbraun vertieft. Dieses Grün verbessert das Mikroklima der Stadt – es schützt vor den Sonnenstrahlen im Sommer und reduziert die städtische Hitze, bindet Kohlendioxid, speichert Feuchtigkeit, absorbiert Lärm und unterstützt die biologische Vielfalt. Der ökologische Nutzen der Hainbuchenhecken entspricht dem von etwa 80 ausgewachsenen Laubbäumen.“

Natürlich muss das gesamte Grün erheblich gewartet werden, die Hecken müssen dreimal im Jahr von Gärtnern geschnitten werden. Regenwasser wird auf dem Dach gesammelt und zur Bewässerung der Hecken verwendet. Zusätzlich ist eine sensorgestützte Wasserversorgung installiert, um sicherzustellen, dass die Hecken weiterhin genügend Wasser erhalten, wenn es nicht regnet. Die gesamte grüne Fassade wird auf diesem Wege genau überwacht und jede Pflanze kann außerdem über Gehwege hinter den Hecken inspiziert werden.

Bild: Schnitt durch die Fassadenbegrünung, (c) koelnarchitektur.de

Quellen: Beitrag von Adam Williams, New Atlas (18. Mai 2020), Ingenhoven Architects

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