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Faszination Räder und Flügel!

Vierter Jahrgang Maschinenbau-Fahrzeugtechnik zu Gast bei den Firmen Rosenbauer und KTM

Am 27. Jänner fuhr die 4BHMBZ begleitet von den Fachlehrern Andreas Angelmahr, Peter Göth und Josef Trabauer in den Raum Linz bzw. Salzburg, um den schulischen Horizont durch Firmenbesuche zu erweitern.

Erste Station war Fa. Rosenbauer in Leonding. Der global tätige Konzern ist u.a. auf den Bau der Flughafenlöschfahrzeuge „Leopard“ bzw. auf den Umbau handelsüblicher LKW zu Feuerwehrfahrzeugen spezialisiert. Nach einem kurzen Einführungsfilm startete die Führung in der Pumpenmontagehalle, wo die verschiedenen Löschwasserförderpumpen zusammengebaut bzw. deren Bestandteile bearbeitet werden. Wir erfuhren, dass bei den Pumpen zwei unterschiedliche Materialien verwendet werden: Messing bei Salzwasserförderung, Aluminium für alle anderen. Die Fahrgestelle werden von Zulieferfirmen „fahrbereit“ angeliefert, alle anderen Komponenten des Flughafenlöschfahrzeugs werden vor Ort montiert. Die unterschiedlichen Bauarten des Leopards werden durch die Anzahl der Achsen bzw. durch unterschiedliche Radstände angegeben. Aufgrund der immer strenger werdenden Vorschriften seitens der Flughäfen, aber auch bedingt durch Abgasnormen wird es für die Firma Rosenbauer immer schwieriger, alle Richtlinien zu erfüllen, denn durch die Abgasvorschriften werden die Auspuffe bzw. Kühler immer größer und schwerer, was zu Platz- und Gewichtsproblemen führt. Es wurden uns des Weiteren zu Löschfahrzeugen umgebaute Lastwagenchassis vorgeführt sowie imposante Kipp- und Löschtests.

Weiter ging es Richtung Salzburg wo wir im Hangar 7 die Douglas DC-6B aber auch verschiedene Formel 1 Rennwagen bestaunen konnten.

Am 2. Tag führte uns der Bus nach Munderfing zur Führung der Firma WP. Diese beliefert KTM, BMW und viele andere Marken mit Kühlanlagen, Auspuffanlagen, Rahmen und Fahrwerkskomponenten für KFZ. Die 6.000 m2 große Fertigungshalle ist eine der modernsten Europas. Die Verwendung hochwertigen Stahls (Chrom Molybden Vergütungsstahl) ist wichtiger Pfeiler der Firmenphilosophie. Der Einsatz hochfester Stähle macht sich auch an der Masse der einzelnen Rahmen bemerkbar. Das 13 kg Leichtgewicht der LC8 Adv. ist für KTM kein Grund sich auf Lorbeeren auszuruhen – es wird permanent weiter geforscht und entwickelt.

Interessant waren für uns die einzelnen Arbeitsgänge, die zwischen Schweißern und Robotern aufgeteilt werden: Rahmen der LC4 (Duke 690, sämtliche Einzylinder Modelle) und der LC8 Adventure und SuperDUKE sowie SuperDUKE R werden im MAG-Verfahren geschweißt, hingegen RC8 Rahmen und RC8R im WIG-Verfahren.

In der Halle der Fahrwerkskomponenten erfuhren wir, dass KTM erst im kommenden  Jahr ein semi-aktives Fahrwerk verbauen wird. WP fertigt bereits seit Marktstart der R1200GS im Jahr 2012 das DyamicESA für BMW-Modelle. Dieses misst den Fahrbahnzustand und stellt im Bruchteil einer Sekunde die in den Dämpfern integrierten Ventile auf viel oder wenig Öl-Durchlass. In nicht verstellbaren Federbeinen sind es die Scheiben, im Fachjargon „Schims“ genannt, die Öl durchlassen. Die Dämpfwirkung ist natürlich begrenzt – möchte man ein härteres Fahrwerk haben, muss man neben anderen Arbeiten mühselig das Federbein zerlegen und mehrere „Schims“ dazulegen. Beim semi-aktiven Fahrwerk bedeutet das lediglich einen Knopfdruck am Fahrzeuglenker (Modus Dynamic bei BMW, Supermoto bei KTM) – KTM hat zurzeit nur die lastabhängige Verstellung der Federvorspannung per Knopfdruck im Programm.

Der letzte spannende Punkt im Programm war die Fertigungsstraße der Motorräder 690Duke und 690DUKE R sowie einer 2-Takt Maschine von KTM, hier gilt unser besonderer Dank dem Betriebsrat, der uns dies ermöglichte.

Am Ende der Fertigungsstraße bestaunten wir eine Kammer, in der die Bikes vor der Auslieferung durchgecheckt werden. Am Display liest der Fahrer die Befehle wie „Zündung einschalten“ oder „Bremstest starten“ ab. Auf einer Walze wird nicht nur gebremst, auch alle Gänge werden einmal durchgeschalten. Nach der Kontrolle aller Beleuchtungen wird das Motorrad in die Halle gestellt und wartet auf seine Auslieferung. Auf dieser Fertigungsstraße erfolgt der Schichtbetrieb, d.h. es werden auf diesen Fertigungsstraßen alle Motorräder zusammengebaut – aber nicht gleichzeitig, sondern schichtweise.

Damit ging eine lehrreiche und beeindruckende Exkursion im Zeichen des Maschinenbaus zu Ende, unser Dank gilt den Fachlehrern und deren tolle Organisation.

 

Matthias Hanisch, Franz Hirsch

(4BHMBZ)

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