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COVID-19: UV-Drohne desinfiziert Innenräume

UV-C-Bestrahlung durch ein Gerät von Digital Aerolus verspricht 99 Prozent Desinfektionsrate

Das Unternehmen Digital Aerolus digitalaerolus.com hat mit der „Aertos 120-UVC“ eine Drohne entwickelt, die helfen soll, in Zeiten der COVID-19-Pandemie Innenräume zu desinfizieren. Dazu setzt sie im Gegensatz zu bereits an manchen Orten im Freien genutzten Sprühdrohnen auf eine Bestrahlung mit UV-C-Licht. Dies soll eine sinnvolle Drohnen-Desinfektion unter anderem in Lagerhallen, Supermärkten, Spitälern und Kindergärten ermöglichen.

Bild: UV-Quadcopter verspricht Coronavirus-Abhilfe (digitalaerolus.com).

Inaktivierung von Mikroben und Viren

Ultraviolette Strahlung wird zur Behandlung von Wasser, Luft und Oberflächen eingesetzt. Aufgrund der Geschwindigkeit der Reaktion – Mikroben werden bei ausreichender Dosis innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde inaktiviert – können UV-Strahler nicht nur zur Desinfektion von Oberflächen, sondern auch zur Desinfektion von Wasser, Luft oder sogar in Klimakanälen geführten Luftströmen eingesetzt werden. Ein Vorteil der UV-Desinfektion ist, dass krankenhausspezifischer Keime keine mutationsbedingten Resistenzen gegen die Strahlung – so wie gegen Antibiotika – entwickeln können.

Neben der Mikroben-Desinfektion wird UV-Strahlung mit einer Wellenlänge von 254 nm auch zur Virusinaktivierung eingesetzt. Dabei wird ausgenutzt, dass die 254-nm-Strahlung bevorzugt auf die Virusnukleinsäure und weniger auf die Proteine wirkt. Strahlung der Wellenlänge 235 nm wirkt jedoch auch stark zerstörend auf Proteine.

Desinfektion für Innenräume

Angesichts der COVID-19-Pandemie kamen beispielsweise in China und Indonesien schon Sprühdrohnen zur Desinfektion zum Einsatz, auch Spanien testet. Allerdings ist dieser Ansatz nur fürs Freie praktikabel. Erstens sind Sprühdrohnen mit Flüssigkeitstanks relativ groß, zweitens wäre es in Innenräumen nicht günstig, großflächig Flüssigkeit zu versprühen. Digital Aerolus setzt daher alternativ dazu auf UV-C-Licht. Dieses wird im Rahmen der Corona-Krise beispielsweise schon genutzt, um Schutzkleidung von medizinischem Personal mittels Handgeräten zu desinfizieren.

Für die Artos 120-UVC verbaut das Unternehmen daher 36 starke 265nm-UV-LED-Lichtquellen in seine industriell bewährte Drohnenplattform. Diese nutzt eine KI für vollautonome Navigation auch in relativ beengten Innenraum-Umgebungen, sodass die Desinfektions-Drohne in diesen problemlos zurechtkommen sollte. Fliegt diese dann fünf Minuten lang 183 Zentimeter über einer Oberfläche, so erreicht sie laut dem Hersteller eine Desinfektionsrate von über 99 Prozent für eine Fläche von zwei Quadratmetern.

Breites Anwendungspotenzial

Ab Mai will Digital Aerolus die Desinfektions-Drohne in größeren Stückzahlen ausliefern. Das Anwendungspotenzial scheint gerade während der langsamen Rückkehr zur Normalität groß. Denn die Drohne könnte nicht nur in medizinischen Einrichtungen zum Einsatz kommen, um Flächen autonom und berührungslos zu desinfizieren. Das Unternehmen verweist beispielsweise auf den Kassenbereich in Supermärkten, Sitzflächen in öffentlichen Transportmitteln, geteilte Bereiche am Arbeitsplatz wie die Toilette oder Pausenräume sowie auf Demo-Videos aus einem Kindergarten.

Eine Aertos 120-UVC-Drohne bei der Desinfektion eines Kindergartens. (digitalaerolus.com).

Quellen: Thomas Pichler (pressetext.com), wikipedia.org.

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